England - der Nordosten

Vorschläge für eine 14-tägige Reise

Nordosten: Oxford (Oxfordshire) – Bakewell (Derbyshire) – Whitby (Yorkshire) – Hunstanton (Norfork) – Alkham (Kent)

England – der Nordosten: Wir haben diese Reise im Sommer 2013 unternommen und hatten noch nie so viel Sonnenbrand.

Anreise: Calais – Dover mit DFDS Seaways
Abreise: Dover – Calais mit DFDS Seaways

Oxford, ca. 150 Meilen (2 Übernachtungen) 

Oxford  kennt jeder als Universitätsstadt. Anders als in Deutschland z.B. gibt es aber nicht EINE Universität sondern 39 verschiedene Colleges. Das Älteste (University College) wurde schon 1249 gegründet, das Jüngste ist ist das Reuben College von 2019.

Unser Urlaub fing alles andere als angenehm an: wir hatten ein hübsches B&B in Laufnähe der Innenstadt gebucht. Bei Ankunft teilte uns der höchst peinlich berührte Landlord mit, dass es leider eine Doppelbuchung gab und er uns (auf seine Kosten) im Holiday Inn untergebracht hätte. Das Holiday Inn Peartree liegt etwas außerhalb das Stadt, direkt in einem Kreisverkehr, so dass wir es erst nach langem Suchen fanden. Dann gab es auch dort Probleme mit der Buchung und mit dem Frühstück, was sich aber alles regeln ließ. Es war heiß, wir waren müde, direkt an einer großen Umgehungsstraße mit nichts außer einem KFC in der Nähe. Die Schulklassen aus Venezuela, die auf unserer Etage untergebracht waren und die ganz Nacht türenknallend Fangen spielten, trugen nicht wirklich zur Verbesserung unserer Laune bei.

Am nächsten Tag in Oxford wurde uns klar, woher dieses ganze Durcheinander kam: jedes Jahr im Sommer gibt es zwei Oxford Open Days, an denen sich interessierte Studenten und ihre Familien die unterschiedlichen Colleges angucken können. Es gibt Führungen, Informationsveranstaltungen und andere Events und man kann sich die Colleges von innen angucken, was sonst nicht möglich ist. Also – Glück im Unglück für uns!

In der Nähe:

Vom zentral gelegenen Carfax Tower, dem höchsten Punkt von Oxford, hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt. Der Eintritt kostet 3 GBP.

Die Bridge of Sighs ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Oxford und darf in keinem Inspector Lewis Krimi fehlen.

Die verschiedenen Colleges sind alles sehenswert, wir haben das Merton College, Corpus Christi College und Christ Church College besichtigt. Die alten Gebäude mit ihren Türmchen und dunklen Gängen, den schönen Innenhöfen und ausgedehnten Grünanlagen scheinen einer anderen Zeit zu entspringen, wenn da nicht überall Horden junger Leute wären. 

Im Christ Church College befindet sich der große Speisesaal, der Drehort für den Speisesaal in Hogwarts war.

In der Innenstadt gibt es viele nette Geschäfte und entlang der Themse gemütliche Pubs, um dort den Abend zu verbringen.

England – der Nordosten: Bakewell, ca. 130 Meilen (1 Übernachtung)

In der Nähe: Wir haben einen Abstecher über die Iron Bridge Gorge gemacht, Ursprung der industriellen Revolution. Die Iron Bridge war die erste gusseiserne Brücke weltweit und galt bei ihrem Bau 1779 als Weltwunder.

Heute ist Iron Bridge Gorge Weltkulturerbe und ein riesiges Industriemuseum. Es gibt so viel zu sehen, dass man schon einen Tag braucht, den wir leider nicht hatten. Die Brücke ist aber frei zugänglich und mein Freund, als Ingenieur, war vollkommen fasziniert.

Bakewell  ist eine Markstadt im Peak District am River Wye und berühmt für den gleichnamigen Pudding, den wir natürlich sofort probiert haben! 

Der Nationalpark Peak District ist eine beliebtes Urlaubsziel für Wanderer, Radfahrer, Kletterer, Reiter und Höhlenwanderer, also alle, die The Great Outdoors lieben.

England – der Nordosten: Whitby, ca. 130 Meilen (7 Übernachtungen)

In der Nähe:

Ich hatte mir die Iron Bridge angeguckt, nun musste mein Freund mit zu Chatsworth House, besser bekannt als Home of Mr Darcy aus dem Film „Pride and Prejudice“ (Stolz und Vorurteil) mit Keira Knightly aus dem Jahr 2005.

Mit 24 GBP nicht gerade günstig, braucht man genügend Zeit, um Haus und Gärten zu besichtigen. Die Grünflächen und der Blick aufs Haus sind aber kostenlos.

Whitby ist eine Hafenstadt in North Yorkshire, an der Mündung des River Esk. 199 Stufen unterhalb der Ruine des Klosters gelegen, ist Whitby besonders bei Gothics sehr beliebt, da hier Bram Stokers Dracula entstand. Als deutsche Touristen waren wir echte Exoten hier, die Urlauber kommen aus in der Mehrzahl aus UK, sehr viele aus der Gegend um Durham.

In Whitby selbst gibt es viel zu erforschen. Auf den Klippen führt eine Strandpromenade bis zum kleinen Nachbarort Sandsend, Muschelsucher sollten über den Strand zurücklaufen. Oberhalb der Mündung des Esk steht die Statue von Captain Cook, dessen Schiffe ausnahmslos in Whitby gebaut wurden. Von hier hat man einen weiten Blick übers Meer und auf die Kathedrale.

Whitby rühmt sich den besten Fish and Chips Shop in UK zu haben. Trenchers liegt am Hafen und ist schwer zu verpassen durch die riesige Schlange, die sich, egal zu welcher Tageszeit, vor der Tür bildet.

Die Church Street führt zu den Stufen zur Ruine, hier findet man viele Pubs mit Livemusik am Abend, kleine Geschäfte und eine Reihe von Schmuckläden, die vor allem den berühmten Whitby Jet Schmuck anbieten.

Unsere Ferienwohnung „Storm Cottage“ liegt unterhalb der Abbey in der Nähe des Hafens in einer sehr, sehr engen Seitengasse. Gott sei Dank waren unsere Koffer nicht so groß, sonst hätten wir Probleme bekommen. Parken kann man im Church Street car park, nicht gerade günstig aber alternativlos. Das Cottage ist unglaublich liebevoll und modern eingerichtet, im Erdgeschoss befinden sich Küche und Wohnzimmer und oben ist ein Schlafzimmer, das Ankleidezimmer und ein Bad, es gibt auch einen winzigen Innenhof. Der einzige Nachteil ist der Krach, den die Möwen machen. Ein Eintrag im Gästebuch war wie folgt: „Lovely cottage, lovely location, lovely weather – damned seagulls…“

In der Nähe:

Whitby Abbey, aus dem 13. Jahrhundert, gehört zur English Heritage. Man erreicht die das Kloster über 199 Stufen (ächz) und hat von hier einen weiten Blick über Whitby und das Meer. Der Eintritt kostet ca. 10 GBP, dafür kann man zwischen den Ruinen spazieren, das Museum und die Ausstellungen besuchen und vor allem die außergewöhnliche Atmosphäre genießen, die auch der Hintergrund für das Whitby Goth Weekend ist, welches jährlich mit Musik und vielen Veranstaltungen vor allem in der Gothic Community berühmt ist.

Robin Hood‘s Bay ist ein Fischerdorf südöstlich von Whitby, das auf Grund seines schönen Sandstrandes viele Besucher anzieht. Die Wanderung über den Coast Path führt vorbei an hohen Felswänden, in denen Hunderte von Vögeln nisten.

Der North Yorkshire Moors Railway fährt von Whitby bis Pickering.

Die schwarz-rote Dampflok war Vorbild für den Hogwarts Express in den Harry Potter Büchern, ebenso wie die kleinen Bahnhöfe, an denen sie stoppt. Groathland z.B. war eine Location in „Harry Potter und der Stein der Weisen“. In Pickering hat man 1-2 Stunden Aufenthalt und dann geht es zurück durch die Moorlandschaft. Die Fahrt kostet 35 GBP.

Staithes, früher einer der größten Fischereihäfen im Nordosten, besticht heute mit seinen kleinen Kopfsteinpflastersträßchen und malerischen Häusern aus dem 18. Jahrhundert. Von hier aus führt der Coast Path bis Runswick Bay, eine ganz wunderbare Wanderung. Wir sind mit dem Bus nach Staithes gefahren und zurück von Runswick Bay aus.

England – der Nordosten: Hunstanton, ca. 200 Meilen (3 Übernachtungen)

Duch seine geschützte Lage an einem Landvorsprung ist Hunstanton der einzige Küstenort in England, in dem man die Sonne über dem Meer auf- und untergehen sehen kann.

Das viktorianische Seebad ist berühmt wegen seiner gestreiften Klippen, der vielen moosbewachsenen Felsbrocken und des unendlichen Sandstrands.  Bei Ebbe läuft man kilometerweit zum Wasser, aber Achtung, wenn die Flut kommt: das auflaufende Wasser kommt unglaublich schnell. Wir hatten nicht damit gerechnet und mussten fluchtartig Richtung Dünen rennen, um nicht 2 km vom Strand entfernt in einem zulaufenden Priel gefangen zu sein.

Wir haben im Cori House B&B übernachtet und Stuart und Maria haben sich die größte Mühe gegeben, es uns gemütlich zu machen (und nicht verhungern zu lassen –  ein gigantisches Frühstück!). Ich habe gerade gelesen, dass Cori House jetzt unter neuer Leitung ist, schade, Stuart und Maria waren ganz reizend!

Im Hafen sind einige Pubs, in denen wir eine Reihe hervorragender Bands gesehen haben.

In der Nähe:

Den Strand entlang kann man bis Holme laufen. Auf die Sonne und die Flut achten – wir sind mit einem großen Schreck und ziemlichen Sonnenbrand ins „White Horse“ eingekehrt, einem wunderbaren alten Pub mit tollem Biergarten und hervorragendem Essen. Für den Rückweg haben wir uns ein Taxi geleistet.

Sandringham House, der Landsitz der Königin, liegt ca. 10 Meilen entfernt. Das Haus und die Gärten können besichtigt werden, der Eintritt kostet ca. 20 GBP. Man sollte sich aber vorher über die Besuchszeiten informieren, wir waren leider an einem Tag dort, als die königliche Familie dort ihren Sommerurlaub verbrachte.

Blakeney, ca. 25 Meilen von Hunstanton entfernt, ist für seine riesigen Seehundbänke berühmt. Wir hatten eine Bootstour zum Blakeney Point gebucht und sollten uns zu einer bestimmten Zeit an einem Anleger einfinden. Der Ort, der uns angegeben wurde, lag irgendwo mitten auf dem Land und wir dachten schon, man hätte uns betrogen: ein kleines Rinnsal und ein altes Boot – keine Seehunde weit und breit.

Dann kamen aber immer mehr Leute, die sich ebenso verwirrt umschauten wie wir und die gleichen Tickets in der Hand hielten. Mittlerweile war es 5 Minuten vor der Abfahrtszeit ohne eine nennenswerte Änderung der Lage. Der Kapitän erschien und sagte, wir sollen bitte in das Boot steigen – wir haben uns schon nach der versteckten Kamera umgeschaut. Und dann ging alles ganz schnell, innerhalb von 5 Minuten hatte sich das Rinnsal in einen breiten Meeresarm verwandelt und wir waren auf dem Weg.

Es war traumhaft, ich habe noch nie so viele Seehunde gesehen. Ein ganzer Schwung neugieriger Tiere kam sofort auf unser Boot zugeschwommen; man hätte nur die Hand austrecken müssen, um sie zu streicheln.

Vorbei an Zugvögelbänken ging es dann zurück zum Hafen. Eine Tour kostet 20 GBP mit der Garantie Seehunde zu sehen.

England – der Nordosten: Alkham, ca. 180 Meilen (1 Übernachtung)

Unser letzter Anlaufpunkt war, wie so oft, das „Marquis of Granby“ in Alkham.´, wo wir bei einem wunderbaren Kentish menu und einem schönen Glas Wein unseren Urlaub ausklingen ließen. Am nächsten Morgen ging es dann nach einem leckeren Frühstück ganz entspannt die acht Meilen nach Dover auf die Fähre nach Hause.