Vokabellernen – Aber wie? Teil 2
Vokabeltrainer für PC und Smartphone
Wer kennt das Gefühl nicht? Man lernt eine neue Sprache, ist hochmotiviert und möchte sein gelerntes Wissen am liebsten direkt in der Praxis anwenden.
Wie kann man einen stetig wachsenden Stapel an Vokabeln lernen, ohne viel Zeit aufzuwenden und ohne dass sich einem bei dem Gedanken der Magen zusammenzieht?
Bei der Beantwortung dieser Frage soll gesagt sein, dass das eigene Lernverhalten von Person zu Person unterschiedlich ist und es viele verschiedene Strategien gibt, die zum Ziel führen können. Der eine lernt am besten, indem er fremdsprachige Zeitschriften und Bücher liest, während der andere alles auf Karteikarten schreibt. Ein anderer wiederum lernt am besten, wenn er oder sie Filme oder Serien schaut. Bei der Wahl der besten Strategie für einen selbst hilft in der Regel nur ausprobieren. Nach kurzer Zeit zeigt sich meistens, ob es sich um eine angemessene Strategie handelt oder ob es nicht doch eine andere sein sollte.
Einige Strategien sind bereits in unserem Blog aufgelistet. Aber auch einen Blick auf digitale Vokabeltrainer zu werfen und sich mit diesen vertraut zu machen, kann sinnvoll sein. Im folgenden Teil werden die Vokabeltrainer Phase 6, der PONS Vokabeltrainer und Anki vorgestellt:

1. Phase 6
Phase 6 kennen vielleicht viele noch aus der eigenen Schulzeit oder haben es bei den eigenen Kindern gesehen. Der Vokabeltrainer kann sowohl als App auf dem Smartphone oder im Webbrowser genutzt werden. Das Prinzip von Phase6 basiert auf einem sechsstufigen System, das speziell für das langfristige Lernen konzipiert ist. Die Vokabeln werden in zunehmenden Abständen wiederholt, um das Wissen nachhaltig zu festigen. Der Trainer ist auf Deutsch verfügbar und bietet die Möglichkeit, kostenlos eigene Vokabelsets zu erstellen.
Wer möchte, kann vorgefertigte Vokabelsets für verschiedene Schulbücher und Lehrwerke kaufen. Phase 6 umfasst ein breites Repertoire an Lehrwerken verschiedener Verlage. Darunter sind Cornelsen, Klett, Hueber, Telc und viele mehr.
Diese Sets können über die PLUS-Funktionen freigeschaltet werden. Ein monatliches Abo kostet 3 und 5 Euro. Damit lassen sich jährlich einzelne Vokabelsets und weitere Funktionen freischalten.
Alternativ können Vokabelsets zu einzelnen Büchern gekauft werden, ohne dafür ein Abo abzuschließen. Der Einzelpreis variiert je nach Verlag und Lehrwerk.
2. PONS Vokabeltrainer
Der PONS Vokabeltrainer funktioniert ähnlich wie der von Phase 6. Der Vokabeltrainer ist für den Gebrauch auf dem Smartphone optimiert, kann aber auch im Webbrowser genutzt werden. Statt sechs Lernphasen zu durchlaufen, basiert der PONS Vokabeltrainer auf einem System mit sieben Phasen. Eigene Vokabelsets können unkompliziert angelegt werden.
Die Übungseinheiten können in zwei Teile gegliedert werden. Im ersten Teil werden Karteikarten gelernt, und im zweiten Teil kann man sein Wissen mit verschiedenen Lernmodi abfragen. Zu den Lernmodi gehören Multiple Choice, Hangman, Buchstabensuppe und mehr. So bleibt das Lernen abwechslungsreich.
Natürlich gibt es auch kostenpflichtige Vokabelsets. Die angebotenen Vokabelsets gehören zu einer breiten Palette an Lehrwerken der Verlage Klett und natürlich PONS. PONS bietet, anders als Phase 6, kein Abo an. Die Vokabelsets zu den einzelnen Lehrwerken müssen einzeln erworben werden. Preislich liegen die meisten Sets bei sechs oder sieben Euro. Umfangreichere Sets können mehr kosten. Zum Beispiel liegt der “PONS Premiumwortschatz Englisch” bei knapp 15€, umfasst jedoch rund 9000 Vokabeln.
3. Anki
Anki ist eine App, die viel Potenzial bietet. Es gibt eine Version des Vokabeltrainers für den Webbrowser, als auch für Windows, Mac und Linux. Für Apple-Geräte gibt es die App “AnkiMobile”, für Android-Geräte “AnkiDroid”, welches auf der PC-Version basiert. Bis auf “AnkiMobile” sind alle Versionen von Anki kostenlos.
In dem Vokabeltrainer lassen sich Karteikarten anfertigen, die nach einem festgelegten Rhythmus und basierend auf dem Lernfortschritt abgefragt werden. Auch wenn Anki nicht zu den einfachsten Vokabeltrainern gehört und etwas Tüfteln für die Einrichtung des Trainers erforderlich ist, bieten die großen Anpassungsmöglichkeiten der App den Spielraum, auch komplexere und fein abgestimmte Abfragen zu erstellen. Definitiv empfehlenswert, wenn man ein wenig Geduld mitbringt.
Bei der Suche nach dem passenden Trainingsprogramm hilft es, sich zunächst selbst zu fragen, wie man am liebsten lernen möchte. Neben dem Lernerfolg soll der Spaß am Lernen nicht zu kurz kommen.